Die Alzheimer-Demenz – 1906 erstmalig durch den deutschen Arzt Dr. Alois Alzheimer beschrieben – ist ein langsam fortschreitender Untergang von Nervenzellen und Nervenzellkontakten. Er betrifft vor allem jene Abschnitte des Gehirns, die für Gedächtnis, Denkvermögen, Sprache und Orientierungsfähigkeit wichtig sind. Der Prozess beginnt viele Jahre vor dem Auftreten der ersten klinischen Krankheitssymptome.

Obwohl Alzheimer ganz überwiegend im höheren Alter auftritt, ist er nicht zwingend Teil eines natürlichen Alterungsprozesses – Menschen können sehr wohl sehr alt werden und dabei hirnorganisch gesund bleiben. Allerdings steigt das Risiko einer Demenzerkrankung mit dem Älterwerden ständig an. Es gibt aktuell keine Heilungschancen, aber sehr wohl medikamentöse und nicht-medikamentöse Maßnahmen, die den Verlauf und die subjektive Lebensqualität positiv beeinflussen können.

Verlauf

Die Alzheimer-Demenz wird in drei Krankheitsphasen eingeteilt – gemeint sind hier nur die so genannten manifesten Stadien, also die Zeit nach der Diagnose bzw. wenn eindeutige Krankheitssymptome vorliegen.

Häufigkeit und Dauer

Rund 220.000 Menschen in Baden-Württemberg, 1,84 Millionen in Deutschland und 55 Millionen weltweit sind an einer Demenz erkrankt, davon ca. 2/3 an Alzheimer (Stand 12/2023). Demographisch bedingt müssen wir von einem weiteren Anstieg der Demenzerkrankungen ausgehen.

Erkrankungsdauer ist häufig abhängig vom Lebensalter

Die Erkrankungsdauer liegt bei ca. 8-10 Jahren. Das ist allerdings ein rein statistischer Mittelwert: ein vergleichsweise junger und ansonsten weitgehend gesunder Mensch kann durchaus 15 und mehr Jahre mit seiner Demenz leben, bis er letztlich an ihren Folgen stirbt. Umgekehrt erleben die meisten Menschen, die erst spät an einer Demenz erkranken, die fortgeschrittenen Stadien ihrer Demenzerkrankung gar nicht mehr – sie sterben vorher auf Grund ihres biologischen Alters oder an anderen Erkrankungen. So hat ihre Demenzerkrankung vielleicht bloß kurze Zeit gedauert.

Lange Vorlaufzeit der Erkrankung bis zur Diagnose

Darüber hinaus hat eine Demenzerkrankung eine sehr lange Vorlaufzeit: in der so genannten Latenzphase, die dem Betroffenen und seinem Umfeld verborgen bleibt, zerstört die Krankheit bereits in einem schleichenden Prozess einen Großteil des Gehirns. Die Dauer einer Demenzerkrankung kann aber natürlich erst ab dem manifesten Stadium definiert werden, also wenn die Krankheit akut und diagnostiziert ist.

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